Der Gartenfachberater

Mit der Wahl der Einbeere zur Blume des Jahres 2022 ruft die Loki Schmidt Stiftung zum Schutz der Wälder auf. Die Blume, die nur eine einzige Beere ausbildet, wächst vor allem in naturnahen Wäldern.

Unsere Gärten – Familie, Erholung, Grillen, Geselligkeit, Tratsch und Arbeit. Sie können so viel mehr sein.

Auf unserer Webseite möchten wir Tipps und Informationen vermitteln, mit denen wir auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Unsere Gartenkolonien sind die grüne Lunge Berlins. Wir können viel für die Artenvielfalt tun, wenn wir uns damit auseinander setzen, was ein kleines Biotop braucht. Wenn es keine Disteln, Brennnesseln oder Flieder gibt, haben wir weniger Schmetterlinge. Haben wir zudem keine Bienen und Hummeln, dann gibt es auch kein Obst. Eine negative Ereigniskette. In einem kleinen Teich siedeln sich in kürzester Zeit Frösche an. Dazu gesellen sich Libellen, uvm.. Wir versuchen hier auf dieser Seite einiges über das Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und uns KleingärtnerInnen zu vermitteln.

Viel Spaß beim Schmökern!

Gottesanbeterin in unseren Gärten

Die Gewinnerin des Klimawandels

 

Die ursprünglich auf dem afrikanischen Kontinent beheimateten Tiere breiteten sich zunächst über das Mittelmeer hinweg nach Südeuropa und Asien aus. Hierzulande wurde die Art erstmals Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in Hessen dokumentiert, galt dann aber rasch als ausgestorben. Mittlerweile nimmt die Zahl der Tiere deutschlandweit stetig zu – besonders auch in Sachsen-Anhalt. Dort gebe es laut dem LAU seit 2004 eine sich fortpflanzende Population am Geiseltalsee.

 

Besonders ersichtlich wird das rasante Wachstum anhand weiterer Zahlen: Wurden im Jahr 2018 lediglich sieben Sichtungen der seltenen Insekten gemeldet, so wurden in den Folgejahren jeweils 110 und 194 Exemplare in Sachsen-Anhalt entdeckt. Besonders wohl fühle sich die Europäische Gottesanbeterin rund um Halle (Saale). Der LAU bestätigt Vorkommen westlich der Saale bis in den Südharz, aber auch Sichtungen im Landkreis Wittenberg oder Aschersleben.

 

„Am Beispiel der Gottesanbeterin können wir eindrucksvoll die klimatisch bedingten Ausbreitungsmuster wärmeliebender Arten nachvollziehen“, erklärt der Biologe Marcel Seyring vom LAU. Die Gewinnerin des Klimawandels – wie sie vom NABU im Zuge der Kürung zum Insekt des Jahres 2017 genannt wurde – scheint die steigenden Temperaturen also zu genießen.

Quelle: National Geographik

In diesem Jahr gab es bereits eine Sichtung bei uns im grünen Tal. Man kann gespannt sein, welche Arten noch in Richtung Norden expandieren. Der  Klimawandel hat auch sehr interessante Aspekte.

LG. Thorsten


Hilfe, die Ameisen sind da!

Habt ihr Ameisen im Hochbeet? Nerven euch die Schnecken, die sich über euren Salat hermachen?

Versucht es doch einmal mit exotischen Gewürzen! Mischt Zimt und Chilipulver zu gleichen Teilen, vielleicht auch noch mit ein wenig Gesteinsmehl, wenn ihr welches gerade zur Hand habt.

Falls ihr ein Ameisennest im Hochbeet entdeckt habt, bohrt Löcher mit einem Stäbchen in die Erde und füllt eure Gewürze hinein. Die exotischen Gerüche irritieren die Ameisen und bewegen sie zum Ausziehen!

Genauso soll es sich mit den Nacktschnecken verhalten. Wenn die letzte Studentenblume schon vertilgt ist und ihr nicht nachts mit der Taschenlampe im Beet unsere schleimigen Freunde absammeln wollt, dann streut die Gewürzmischung um die gefährdeten Pflanzen.

Falls dieses Hausmittel nicht helfen sollte… habt ihr immer noch eine schöne Gewürzmischung für das nächste Grillen! ;O)

Dies ist ein Gastbeitrag von Becc.


Gift im Garten

                                                                                                                Vorsicht aber keine Panik

Viele beliebte Pflanzen und Blumen in unseren Gärten sind wunderschön anzusehen. Einige der beliebtesten haben es aber in sich, nämlich Gift. Je nach Dosis können sie schwere Magenbeschwerden, Verbrennungen oder Ausschlag verursachen. In wenigen Extremfällen können sie auch tödlich sein. Es ist daher ratsam, sich diesbezüglich zu informieren. Da ich kein Toxikologe bin, werde ich hier von Einzelheiten absehen und nur einige der Pflanzen mit Bildern benennen.

Bleibt gesund! Thorsten


Insektenhotels oder Totholz

In den Prospekten der Baumärkte und Gartencenter kann man nun wieder ein großes Angebot an „Insektenhotels “finden. Diese sind in allen Größen und zig Varianten erhältlich, aber sind sie nur dekorativ oder auch effektiv? Entomologen von führenden Forschungsinstituten sind sich einig das Insektenhotels z.B. für Schmetterlinge und Marienkäfer kaum Nutzen aufweisen. Ein Totholzhaufen, Steinhaufen, Trockenmauern oder Blatthaufen sind natürlich und weitaus effektiver. Einige Insektenhotels sind sogar gefährlich für Insekten. Bei den so genannten Nisthilfen bzw. „Insektenhotels“  werden die skurrilsten Dinge angeboten: völlig ausgefranste Schilfhalme, unsauber gebohrte Löcher in Weichholz, waagerecht angeordnete markhaltige Stängel oder Rundhölzer mit Bohrungen parallel zur Holzfaser. All diese Dinge sind für Wildbienen unbrauchbar oder gar lebensgefährlich. Schilf- oder Bambusrohre sollten komplett splitterfrei sein. Zum Abstreifen des Pollens aus der Bauchbürste kriecht eine Wildbiene „rückwärts“ in ihren Gang, die Flügel müssen sie daher als erstes einfädeln. Splitter und Fasern am Eingang würden die fragilen Flügel bei diesem Prozess unweigerlich zerstören. Insekten erkennen in aller Regel die Gefahr und meiden die Hotels einfach. Wichtig ist es natürliche Erdhöhlungen, Baumhöhlen und Nischen in Schuppen nicht zu verschließen. Außerdem ist die richtige Bepflanzung unserer Gärten von Wichtigkeit. Man könnte noch Seitenweise darüber schreiben. Im Netz sind viele informative Artikel zum Thema zu finden

Fazit: Unsere Gärten können, wenn man sie richtig gestaltet, natürliche Lebensräume für Insekten und andere Arten bieten. Wie fast immer, zeigt sich, wir brauchen die Natur, die Natur braucht den Menschen nicht. Das Geld für Designer Insektenhotels kann man viel besser verwenden, z.B. für einen schönen Grillabend. Es gibt bestimmt auch brauchbare Fertighotels. Man sollte sich gut informieren. Beispielsweise auf NABU.de findet man bestimmt brauchbare Empfehlungen.

Bienen und Hummeln, wahre Helden der Natur

Zu den wohl wichtigsten Nützlingen in unseren Gärten gehören die Bienen und Hummeln. Sie sorgen für die Bestäubung der Blumen und Obstgehölze. Ohne sie wäre keine Obsternte mehr möglich. Hier ein paar Beispiele von Pflanzen, die ihnen gut tun.

1. Echtes Herzgespann

Das Echte Herzgespann gehört zur Familie der Lippenblütler und wird auch Löwenschwanz oder Herzgold genannt. Die eher unscheinbaren, zartrosa Blütenstände stammen ursprünglich aus Sibirien und kamen vor allem als Heilpflanze gegen allerlei Beschwerden in unsere Bauerngärten. Sie wächst bevorzugt auf durchlässigen, sandigen und leichten Böden in voller Sonne. Im Kübel gedeiht das Herzgespann besonders gut in nährstoffarmer, luftiger Kräutererde. Von Juni bis September wirken die Blüten des Herzgespanns sehr anziehend auf viele Insekten – darunter auch auf Hummeln – und bieten reichlich Nektar.

2. Löwenmäulchen

Das Löwenmäulchen ist eine beliebte, meist einjährig genutzte Blühpflanze, die das ganze Farbspektrum von Weiß über Gelb, Orange, Weinrot bis hin zu Tiefviolett abdeckt. Die Hummel ist die Hauptbestäuberin des Löwenmauls, denn nur, wenn sich ein Insekt mit ausreichend Gewicht auf den unteren Teil der Blüte setzt, öffnet sie sich. Für den Balkon eignen sich kleinwüchsige bis 25 Zentimeter hohe Zwergsorten, für den Hausgarten größere, verholzende Arten. Milde Winter überstehen die hübschen Gewächse gut und treiben im nächsten Jahr frisch aus. Auch aus den Samen vermehrt sich das Löwenmäulchen sehr gut und bietet Hummeln von Juni bis September reichlich Nahrung.

3. Glockenblume

Die verschiedenen Glockenblumen bilden von Juni bis September sternförmige, weiß bis blau-violette Blüten aus. Je nach Bedarf und Garten gibt es buschige, nur 10 bis 20 Zentimeter niedrige Sorten oder auch, wie die Riesen-Glockenblume bis zu 150 Zentimeter hohe Pflanzen zur Auswahl. Die Glockenblume steht gerne vollsonnig bis halbschattig und besitzt ansonsten kaum Ansprüche an den Standort. Hummeln bedienen sich gerne an ihrem Pollen und Nektar.

4. Stockrose

Die Stockrose begeistert mit ihren Wildrosen-ähnlichen großen Blüten in allen Farben. Dennoch gehört sie zu den Malvengewächsen und ist somit mit Eibisch und Hibiskus verwandt. Sie kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen und recht ausladend werden. Eine Stockrose sollte in keinem Hausgarten fehlen, denn von Juli bis September besuchen viele Wildbienen und Hummeln die prächtigen Blüten. Stockrosen sind winterhart und stellen kaum Ansprüche an den Standort – sie vertragen sogar kalkigen Boden.

5. Kugeldiestel

Die Kugeldistel gehört tatsächlich zu den Disteln und erreicht eine Wuchshöhe von 50 Zentimetern bis zu zwei Metern. Sie ist mehrjährig und bildet einen kantigen, kräftigen Stängel aus, an dessen Ende sich viele einzelne Blüten zu einer weiß bis violetten Kugel zusammensetzen. Zur Blütezeit zwischen Juli und September werden die hübschen Gebilde von Bienen und Schmetterlingen regelrecht umschwärmt. Über die Aussaat oder auch Rhizomteilung kann man Kugeldisteln vermehren. Sie bevorzugen durchlässige, sandige und sogar steinige Böden in voller Sonne.

6. Lavendel

Ein Klassiker der Beetgestaltung ist der besonders bei Bienen und Hummeln beliebte Lavendel. Die duftenden, weißen bis tiefvioletten Lippenblüten recken sich auf dünnen, langen Stängeln Richtung Sonne und liefern von Juni bis September Nektar und Pollen für fleißige Bestäuber.

7. Flockenblume

Die Flockenblume ist eine weit gefächerte Gruppe, zu der auch die Kornblume und die Berg-Flockenblume gehören. Die Zungenblüten kann man in Weiß und Gelb oder Zartrosa bis Tiefblau bewundern. Die grazilen Blüten laden Hummeln von Mai bis August auf einen Besuch ein. Die mehrjährige Heilpflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 60 Zentimeter und gedeiht auf nahezu allen Böden, bevorzugt aber sandig bis lehmige, sonnige Standorte. Entfernt man regelmäßig die verwelkten Blüten, schiebt die Pflanze immer wieder neue Knospen nach.

8. Mohn

Der Mohn  kommt in vielen Varianten und Farben vor. Von strahlendem Weiß über rot und violett, mit halb-gefüllten oder einfachen Blüten wird es niemals langweilig. Je nach Art erreicht Mohn bis zu 150 Zentimeter Höhe, bleibt meist aber darunter. Die Pflanze bietet von Mai bis Juni zwar kaum Nektar, dafür aber besonders viele Pollen für Hummeln.

9. Natternkopf

Der blau-violette Natternkopf ist eine zweijährige oder ausdauernde Pflanze, die 25 bis 100 Zentimeter Wuchshöhe erreicht. Der ungewöhnliche Name leitet sich von der Form der Blüten ab, die an den Kopf einer Schlange mit ausgestreckter, gespaltener Zunge erinnert. Er bevorzugt sonnige Lagen und eignet sich sehr gut für sandige, steinige und trockene Standorte wie Steingärten. Die Pflanze gilt als hochwertiger Nektarlieferant und ist nicht nur für Hummeln, sondern auch für allerlei Schmetterlinge attraktiv. Die Blütezeit dauert sehr lange, von Mai bis Oktober.

10. Sonnenbraut

Die Sonnenbraut begeistert mit ihrer großen Farbpalette von Blutrot bis Zitronengelb. Die mit Sonnenblumen verwandten Stauden erreichen eine Höhe von 50 bis 170 Zentimetern und blüht unerlässlich – bei frühen Sorten bereits ab Mitte Juni und bis in den späten Herbst hinein. Die bei Bienen und Hummeln beliebten Korbblüten wurden nach dem Sonnengott Helios benannt. Daher verwundert es auch nicht, dass die Sonnenbraut gerne in voller Sonne steht. Als Flachwurzler benötigt sie gute Wasserversorgung, sowie im Frühjahr eine Düngung zum Start der Saison. Auch im Kübel beweisen sich die Präriepflanzen und erfreuen so nicht nur Hummeln, sondern auch Gärtner.

Steckbrief - Tigerschnecke (Tigerschnegel) der Nützling

Tigerschnecke frisst Schnecke – habt ihr das schon einmal gesehen? Diese Weichtiere fressen am liebsten andere Nacktschnecken und sind daher sehr nützlich. “ In der Regel sind Tigerschnecken aufgrund ihres charakteristischen Aussehens recht gut von anderen Nacktschnecken zu unterscheiden. Sein Leibgericht sind Pilze und totes Pflanzenmaterial, er jagt aber auch andere Nacktschnecken. So wird der Tigerschnegel seinem Räuber-Look gerecht und hilft euch gleichzeitig  im  verzweifelten Kampf gegen die gefräßigen Schleimer.

Fundstücke und Kuriositäten

In unseren Gärten tauchen immer wieder „Aliens“ auf, bei denen man sich denkt, „Huch, hab ich ja noch nie gesehen“. Ob Insekten, Vögel, oder Pflanzen. Wenn ihr solche entdeckt, könnt ihr uns gerne Fotos zukommen lassen, die wir hier veröffentlichen. Es können auch Exemplare sein, die man kennt, aber nicht immer zu Gesicht bekommt. Zum Beispiel die ungeliebte Wühlmaus, oder der Marienkäfer mit ungewöhnlicher Zeichnung.