Unsere Kolonie

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liebe Gartenfreunde,

an dieser Stelle möchten wir gerne darauf hinweisen, dass die Galerie ein Portal für jedermann und Frau ist. Wir würden uns daher freuen, wenn auch Ihr etwas zur Galerie, in Form von gelungenen Schnappschüssen, beitragen könnt. Auf der nächstmöglichen Hauptversammlung werden wir besprechen wie das organisatorisch umsetzbar ist. Zur Zeit haben wir keine neuen Fotos eingestellt, da keine Veranstaltungen o.ä. anstanden. Die Jahreszeiten sind nach unserer Auffassung bereits ausreichend dokumentiert. Wir freuen uns nun auf die nächste Saison und auf tolle Bilder aus dem Kolonieleben. Dabei möchten wir natürlich den Datenschutz berücksichtigen. Daher achtet bitte darauf, sollten Personen abgebildet sein, dass Ihr deren Zustimmung für die Abbildung auf unserer Webseite habt.

Liebe Grüße an euch alle.

Das Web Team (Thorsten und Valle)

Bildergalerie "Unsere Kolonie"

Jede Jahreszeit hat ihre Reize, darum gibt es hier jeweils eine Galerie mit Bildern aus der Kolonie. Übrigens, alle Bilder auf unsere Hompage können durch Anklicken vergrößert werden. Diese Galerien sind getrennt mit je 10 Bildern, also nacheinander an- und dann durchklicken 😉

Viel Spaß dabei

Der Festplatz im Bau 2008

Sommer Sonne Sonnenschein 1

Sommer Sonne Sonnenschein 2

Frühlingserwachen 1

Frühlingserwachen 2

Wintermärchen 1

Wintermärchen 2

Die Historie des Südgeländes

Zugegeben, dies ist ein sehr langer aber auch interessanter Artikel zur Geschichte und dem Wiederstand der Kleingärtner und Kleingärtnerinnen gegen die Bebauung des Südegeländes.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lagen auf dem Südgelände die Äcker der Schöneberger Bauern. Nur der Priesterweg durchzog es als Verbindung zwischen Schöneberg und Lankwitz. Mitte des 19. Jahrhunderts lagen die Gleise der Eisenbahnstrecke Berlin-Dresden und der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft im Südgelände. 1889 ging der Rangierbahnhof Tempelhof in Betrieb.[1]

Die Berliner Bauordnung aus dem Jahr 1892 sah das heutige Südgelände für eine lockere zweistöckige Bebauung vor. 1897 wurde dies in eine dichte vierstöckige Bauweise der dort zu errichtenden Häuser geändert.[2] 1903 errichtete die Stadt Schöneberg das Auguste-Viktoria-Krankenhaus am Rande des Südgeländes, das damals noch mitten im Grünen lag.[3]

Bauspekulanten sicherten sich die Gebiete. Während diese die Grundstücke in Erwartung der großen Bauprojekte liegen ließen, siedelten sich erste Gärtner entlang des Priesterwegs an, die auf dem Gelände provisorische Hütten und Nutzgärten errichteten. Viele Kolonien auf dem Südgelände wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet. Zur höchsten Zeit gab es 31 Kolonien mit rund 7000 Kleingärten. Schon im Jahr 1910 allerdings schrieb Schöneberg einen städtebaulichen Wettbewerb aus, der das gesamte Gelände vom Bahnhof Berlin-Schöneberg bis zum Bahnhof Priesterweg für Wohnungen erschließen sollte. Gewinner des Wettbewerbs war der Architekt Bruno Möhring. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte die Umsetzung des Plans, nach Kriegsende wurden die Planungen nicht wieder aufgenommen.[4]

Bereits 1918 sollten auf dem Kleingartengelände unter dem frisch promovierten Schöneberger Stadtbaurat Martin Wagner in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Chapman-Konsortium 15.000 Wohnungen gebaut werden, dieses Vorhaben wurde aber durch den Widerstand der Kleingärtner verhindert. 1920 gründete sich der Bezirksverband der Kleingärtner, um den Widerstand gegen die Bebauungspläne besser zu organisieren. Im Jahr 1920 wurde das Reichsheimstättengesetz und 1924 das Ausführungsgesetz verabschiedet. Es sollten 34,3 Hektar Dauerkleingärten geschaffen werden, was allerdings in Vergessenheit geriet.

Gescheiterter Bau eines Güterbahnhofs 1935

Nach 1935 wurde das Schöneberger Südgelände geräumt. Erst sollten dort Wohnungen für 400.000 Berliner entstehen. Im Zuge der Planungen für die sogenannte Welthauptstadt Germania änderte sich dieser Plan. Ende der 1930er sollten im Westen des Geländes 210.000 Wohnungen entstehen, im Osten dagegen ein Großbahnhof. Dieser große Südbahnhof hätte an der Stelle des heutigen Bahnhofs Südkreuz an der Nord-Süd-Achse in den Planungen zur sogenannten Welthauptstadt Germania entstehen sollen.[6]

Der einzige Gebäudekomplex, der in dieser Zeit tatsächlich entstand, war die Großsiedlung am Grazer Damm mit über 2000 Wohnungen. Es handelt sich dabei um das größte Wohnungsbauprogramm Berlins in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Wohnungen wurden auf Veranlassung Albert Speers von der GSW zwischen 1938 und 1940 gebaut. Die fünfgeschossigen Blöcke sollten in „soldatischer Ausrichtung“ zu den Straßen stehen und optisch vor allem deren Bedeutung als zentrale Achsen betonen. Im Gegensatz zum sozialen Wohnungsbau der 1920er verzichteten die Architekten auf Balkons oder Loggien, da diese den repräsentativen Anblick der Gebäude gestört hätten. Die bis dahin im Wohnungsbau angestrebte Ausrichtung der Wohnungen nach Süden wurde nicht durchgehalten, da dies dem städtebaulichen Konzept widersprochen hätte. Große Walmdächer sollten den Bezug zur „traditionellen deutschen Bauweise“ herstellen, Hofeinfahrten und Hauseingänge aus Naturstein die Wirkung von Monumentalität und zeitüberdauerndem Bau betonen. Die Häuser sind über diverse Straßenblöcke nahezu identisch. Um den Bewohnern die Orientierung zu erleichtern, wurden über den Hauseingängen verschiedene kleine Reliefs mit Wappen oder Märchendarstellungen angebracht.[7]

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs verhinderte diesen Bau, der aber dann nach dem „Endsieg“ erfolgen sollte. Im Krieg wurden Flakstellungen und Unterkünfte auf diesem Gelände errichtet. Daneben und zwischen den Flakstellungen gab es aber auch wieder Kleingärten. Auch aus dieser Zeit stammen die umfangreichen Erweiterungen des Rangierbahnhofs Tempelhof.[6]

Nach dem Kriegsende wurde im Auftrag des amerikanischen Kommandanten die Einteilung der Parzellen vorgenommen. Der Magistrat von Schöneberg betrachtete dieses Gelände seit dieser Zeit als Grabeland. Nach der Währungsreform und Blockade sollte die Wohnungsgesellschaft GSW auf dem Gelände Wohnungen errichten. Durch die Aktivierung der Bundesbahn als Rechtsnachfolgerin der Reichsbahn (sie erhob jetzt Anspruch auf das Südgelände) und Protesten der Kleingärtner und Anwohner konnte dieses verhindert werden.

Im Jahr 1978 sollten für den Bau eines Güterbahnhofs über 700 Kleingärten geräumt werden. Der Güterbahnhof sollte alle Güterbahnhöfe im Süden Berlins ersetzen. Durch den Protest der neu gegründeten Schutzgemeinschaft Südgelände sowie der Kleingärtner und Anwohner, wurde die Räumung auf 116 Parzellen zurückgenommen. Bei Bedarf sollten allerdings nochmals 100 Kleingärten geräumt werden. Fast 20.000 Bürger sprachen sich gegen den Bau des Güterbahnhofs durch ihre Unterschrift aus. Der damalige Bausenator Harry Ristock (SPD) versprach 1978, dass das Schöneberger Südgelände verstärkt Dauergelände werden sollte. Die Forderung der damals oppositionellen CDU lautete: „Schöneberg braucht jeden Quadratmeter Grün und Erholungsfläche. Das Südgelände muss als Dauerkleingartengebiet ausgewiesen werden.“

Seit 1980 liegt ein Gelände von über 20 Kleingärten brach, obwohl tausende von Bürgern allein in Schöneberg einen Garten suchen und Wartezeiten von 2½ Jahren bestehen. 99 Parzellen gelten seit dieser Zeit als sogenannte „Pflegegärten“ und haben keine Verträge.

Im Jahr 1994 wurden für den Bau einer städtischen Kindertagesstätte am Riemenschneiderweg insgesamt 14 Parzellen der Kolonie Canova abgerissen.[11] Dem Bau des Bahnhofs Südkreuz fielen weitere 79 Parzellen zum Opfer.[12]

Die Kleingartenkolonien im Schöneberger Südgelände bilden eine der größten zusammenhängenden Kleingartenflächen Berlins.[14] Mehr als 2600 Parzellen sind in 26 Kleingartenkolonien zusammengefasst.[15] Eigentümer des Geländes ist die Stadt Berlin.[6]

Das Gebiet der Kolonien wird von Riemenschneiderweg, Vorarlberger Damm, Priesterweg und Prellerweg umschlossen.[16] Die Verwaltung und Verpachtung erfolgt über den Bezirksverband der Kleingärtner Schöneberg-Friedenau.[15] Die größte Kolonie ist die Kolonie Sonnenbad e. V. mit 220 Parzellen, die kleinste ist die Kolonie Lindenbaum mit 19 Parzellen.

Quelle: Wikipedia